Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, stand bisher nie auf meiner Bucketlist. Eher durch Zufall bin ich auf dieses Reiseziel aufmerksam geworden und dachte mir: Wieso eigentlich nicht? Schau ich mir doch einfach an, ob Kiew und seine Sehenswürdigkeiten mich überzeugen.
Inhaltsverzeichnis
Reisen in Zeiten des Corona-Virus
Als wir die Reise gebucht haben, war Corona noch kaum ein Begriff. Wir wurden auf Kiew aufmerksam, da es von Stuttgart aus günstige Flüge gab. Nach Kiew fliegt man knapp 2,5 Stunden. Als wir in der Hauptstadt der Ukraine ankamen, durften wir nicht wie sonst üblich nach der Landung aufstehen, um unser Gepäck aus der Ablage zu holen. Wir mussten sitzen bleiben und uns einem Corona-Test unterziehen. Es kamen zwei Menschen in kompletter Schutzausrüstung in das Flugzeug und bei jedem Passagier wurde Fieber gemessen. Ab einer Temperatur über 37 Grad wurde ein Zettel ausgehändigt, sich bei steigender Temperatur ins Krankenhaus zu begeben (wer hat beim Reisen schon einen Fieberthermometer dabei, aber ok?). Glücklicherweise hatte aber keiner Fieber und wir konnten das Flugzeug verlassen. Ich will gar nicht dran denken was passiert wäre, wenn nur eine Person Fieber gehabt hätte und sei es nur wegen einer harmlosen Grippe.
Was kostet eine Reise nach Kiew ?
In Kiew Urlaub zu machen ist für eine Städtereise echt günstig. Die Metro und Sehenswürdigkeiten kosten wenn überhaupt ein paar Cent. Ein gutes Essen inkl. Getränk bekommt man meist schon für etwa 6 Euro. Auch die Unterkunft ist günstig. Für den Flug ab Stuttgart Hin und Zurück haben wir auch unter 100 € gezahlt. Insgesamt haben wir für ein Wochenende in Kiew (ohne Flug aber mit Übernachtung im Apartment) 70 € pro Person ausgegeben.
Ankommen- Der erste Eindruck
Vom Flugzeug aus nahmen wir uns ein Uber Taxi zur etwa 45 Minuten entfernten Unterkunft. Das Uber hat umgerechnet gerade einmal €14,00 gekostet. Schon bei der Fahrt zu unserer Unterkunft sahen wir bunte, märchenhafte Turmspitzen der Kirchen, die in Kiew zu den Top Sehenswürdigkeiten gehören. Als wir an unserer Unterkunft ankamen, waren wir aber erst etwas irritiert. Sie schien nicht weit weg zu sein von den ganzen wichtigen Sehenswürdigkeiten in Kiew, was natürlich super war, aber das Haus von außen sah sehr schäbig aus. Wir waren erst total „lost“. Der Taxifahrer sprach kein Wort Englisch und auch sonst konnten wir nichts auf den Schildern lesen, die an der Tür unserer Unterkunft waren. Irgendwann trafen wir dann aber eine nette Passantin, die uns helfen konnte unseren „Vermieter“ zu kontaktieren. Dieser erste Eindruck zog sich das ganze Wochenende in Kiew: Mit Englisch kam man hier echt nur schleppend voran. Auf englischsprechende Touristen schien man irgendwie nicht eingerichtet zu sein.
Falls du vorhast länger in Kiew zu bleiben, empfehle ich dir daher Grundkenntnisse in Russisch zu haben. Entsprechende Onlinekurse findest du zum Beispiel hier: Russisch online lernen*
Unserer Unterkunft in Kiew
Wir haben uns ein Apartment genommen, das Kiew City Apartment*. Wie gesagt von außen und auch noch im Treppenhaus dachte ich wirklich, okay wo sind wir hier gelandet? Es sah sehr heruntergekommen aus und hat komisch gerochen. Aber die Unterkunft selbst war traumhaft. Sauber und modern mit genügend Platz für zwei Personen zu einem super Preis. Und vor allem die Lage war perfekt, nur wenige Gehminuten von den wichtigsten Kiew- Sehenswürdigkeiten entfernt.
Ein Wochenende Kiew: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Arsenalna – Eine Metro Station als Sehenswürdigkeit
Die Arsenalna Metro Station in Kiew gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wieso? Mit 105,5 Metern ist sie die tiefste U-Bahn Station der Welt. Die Fahrt kostet gerade einmal umgerechnet etwa 20 Cent, Kartenzahlung ist möglich. Zwei Rolltreppen führen hinunter zu den U-Bahnen. Insgesamt fährt man über 5 Minuten mit der Rolltreppen nach unten, die übrigens einiges schneller ist, wie man das normalerweise kennt. Auf jeden Fall sehr interessant zu sehen. Übrigens gilt auch beim U-Bahn fahren- Wer englische Hinweisschilder sucht, kann lange suchen.
Maidan Nezalezhnosti – Der Kern von Kiew
Dieser Platz ist der zentrale Platz in Kiew. Hier ist sozusagen, der Stadtkern, da, wo sich die Menschen versammeln und abends etwas los ist. Hier findet man auch die Globus-Mall, ein großes Einkaufszentrum.
Jeden Samstag wird die Straße vor dem Maidan Platz, wie der Platz kurz genannt wird, für Autofahrer gesperrt. Dann treibt es alle Menschen auf die sonst so viel befahrene Straße. In unserem Fall hat ein Schlagzeuger den ganzen Tag für eine mega Stimmung auf dem Platz gesorgt, viele Menschen fahren hier mit ihren Fahrrädern oder Inlinern. Die Stimmung war der Hammer und für mich war das ein WOW- Erlebnis und eines der Highlights in Kiew, obwohl es nicht mal eine Sehenswürdigkeit im herkömmlichen Sinne ist. Aber das ist genau das, was ich immer sage: Man muss nicht unbedingt jede Sehenswürdigkeit auf einer Reise gesehen zu haben, wichtig ist, das Lebensgefühl der Einheimischen aufzusaugen.
Die Terrasse der Globus-Mall: Toller Aussichtspunkt in Kiew
Wie oben bereits erwähnt, befindet sich auf dem Maidan Platz auch ein Mall. Wenn du in der Mall ganz nach oben fährst, kommst du zu einem Aussichtspunkt, von wo aus du eine super schöne Aussicht auf die Stadt und den Maidan Platz hast. Alles kostenlos!
Die märchenhafte Sophienkathedrale in Kiew
Es war die erste Kirche, die wir uns angeschaut haben und ich war einfach nur hin und weg. Eine Kirche, wie aus einem Disney-Film entsprungen und auf jeden Fall eine Sehenswürdigkeit in Kiew, die man nicht verpassen sollte. Dieses beeindruckende Gebäude gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Man sagt, wer die Sophienkathedrale nicht gesehen hat, der hat Kiew nicht wirklich besucht. Wir haben uns die Kirche nur von außen angeschaut, Führungen sind auf Wunsch aber auch möglich.
Der Andreas-Steig- Ein der ältesten Straßen Kiews
Der Andreas Steig ist eine der ältesten Straßen in Kiew. Die Gegend rund um den Andreas-Steig und die St.Andreas Kathedrale gehören zu meinen liebsten Kiew- Sehenswürdigkeiten. Hier findet auch ein Markt von Einheimischen Stadt, die Kunst verkaufen. Hier sollte man auf jeden Fall einmal durchschlendern.
Die St.Andreas Kirche
Ich habe diese Kirche anfangs versehentlich immer als Schloss betitelt, einfach weil sie für mich, wie auch die Sophienkirche, etwas besonderes ist. Diese Farbpracht und die Architektur geben dir einfach das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Bei unserem Besuch war die Kirche selbst leider geschlossen, wir musste aber auch umgerechnet etwa 1€ pro Person zahlen, um uns die Kirche näher anzuschauen und auf der Plattform um die Kirche herum eine Runde zu drehen. Das lohnt sich aber. Von dort aus hat man eine super Aussicht auf Kiew und den Markt. Neben dem Kunstmarkt in der ältesten Straße von Kiew gibt es um die St.Andreas Kirche einen Markt mit künstlerischen Gemälden. Dieses ganze Feeling rund um diesen Platz war einfach super und deshalb mein absolutes Highlight.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Kiew: Die Mutter-Heimat Statue
Diese Statue ist quasi das Wahrzeichen von Kiew, wir haben sie uns aber aus Zeitgründen nicht angeschaut, da sie etwas außerhalb der anderen Sehenswürdigkeiten liegt. Wer Zeit hat, sollte sich diese aber auf jeden Fall noch anschauen.
Wie viel Tage sollte man in Kiew bleiben
Die zwei vollen Tage, die wir in Kiew verbracht haben, waren vollkommen ausreichend, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen und ein Gefühl für die Stadt zu bekommen. Kiew hat mir sehr gut gefallen und ich würde einen Besuch in der Stadt auf jeden Fall weiterempfehlen.
Kleiner Tipp: Wir haben uns für diesen Kurztrip kein Bargeld geholt, es war überall möglich mit Karte zu zahlen.
Übrigens kommt man von Kiew aus auch relativ schnell nach Tschernobyl. Wir wollten das nicht machen und die Zeit in der Stadt selbst verbringen. Touren nach Tschernobyl ab Kiew findest du zum Beispiel hier: Tschernobyl mit Mittagessen*
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