Weltreise: Erfahrungen eines Langzeitreisenden

Entdecke die Welt Weltreise: Erfahrungen eines Langzeitreisenden

Hallo meine Lieben,

wie ihr wisst, sind die Begegnungen mit Menschen für mich eines der wichtigsten und inspirierendsten Dinge auf Reisen. Ich bin dabei immer wieder auf der Suche nach Menschen, deren Geschichten und Erlebnisse ich euch näher bringen kann. Mit Chris bin ich 5 Wochen durch Australien gereist. Er ist auf Weltreise und erzählt uns von seinen Erfahrungen. Freut euch auf seinen Bericht, ich habe so viel von ihm gelernt. Ich finde den Bericht großartig. Viel Spaß? Nele


Ich war ein paar Wochen mit Nele in Australien unterwegs, als sie mich darum bat, einen Gästebericht für ihren Blog zu schreiben, da ich nun doch auch schon seit sieben Monaten durch die Welt reise.
Bevor ich mich den Fragen von Nele widme, noch ein paar Worte über mich. Mein Name ist Christian ich bin 24 Jahre jung und arbeite in der Schweiz als Bäcker/ Konditor. In meinen jungen Jahren habe ich schon viel gesehen und erlebt, wie ich finde. Mit 21 Jahren ging ich für drei Monaten alleine nach Amerika und habe dort eine fünfwöchige Sprachschule in San Francisco absolviert, danach war ich an der Westküste mit dem Auto am Reisen. Seither hat mich das Reisefieber gepackt und ich möchte so viel von der Welt sehen wie nur möglich.

Nele wollte von mir wissen ob es eine spontane Idee war die Welt zu bereisen…

Diese Frage kann ich ganz sicher verneinen, schon als kleiner Junge wusste ich, da gibt es mehr als nur die Schweiz. Ich hatte eine Nachbarin die auf mich und meine Schwester, als wir klein waren, aufpasste. Sie kommt aus Australien und hat uns immer Geschichten von Down Under erzählt. Als sie uns die Geschichten erzählte, wusste ich schon damals, dass ich irgendwann mal nach Australien gehen werde.
So hat das eigentlich alles angefangen, ich habe mich immer für andere Länder und deren Kulturen interessiert. Viele meiner Freunde waren schon auf reisen und haben mir Geschichten erzählt was sie alles erlebt haben. Jetzt kann ich meine eigenen Geschichten erzählen von den Erlebnissen, Erfahrungen und auch Ängsten, die ich schon auf meinen Reisen gemacht und erlebt habe.

Dann geht’s jetzt weiter mit der nächsten Frage die lautete, wie lange ich mich darauf vorbereitet habe…

Lange, sehr lange… Wie gesagt nach der ersten Reise war für mich klar, da gibt es mehr zu sehen als nur die USA. Somit ging es los mit sparen, drei Jahre lang habe ich versucht so viel Geld wie möglich in mein Sparschwein zu legen. Da musste man natürlich ein paar Abstriche machen, ich konnte nicht jedes Wochenende feiern gehen oder wenn man mal im Laden stand und ein schönes T-Shirt sah musste ich mir gut überlegen: ‘’Brauche ich das wirklich?’’.
Nach ca. zwei Jahren habe ich dann mal geschaut was ich eigentlich sehen möchte. Als ich eine grobe Route zusammengestellt hatte, ging ich zu einer Kollegin, welche ein Reisebüro hat und habe sie damit konfrontiert. Ich sagte ihr, dass ich so lange wie es geht mit dem Budget das ich habe reisen möchte. Ich habe ihr gesagt was für Länder ich gerne bereisen möchte und sie hat mir ein Programm mit einem Round the world Ticket zusammengestellt.
Für mich war und ist das wichtigste das ich flexibel bin, dass hört sich vielleicht nicht so an, da ich meine Flüge ja schon gebucht habe aber da ich in den jeweiligen Ländern genügend Zeit habe kann ich machen was ich will.

Nächste Frage von Nele, was darf in einem Rucksack nicht fehlen…?

Ich habe mich über verschiedene Reiseblogs schlau gemacht darüber, was auf jeden Fall mit in den Rucksack gehört. Klar da kommen Klamotten, Zahnbürste, Notfallapotheke und sonstiges Zeugs hinein.
Aber auf was ich niemals verzichten würde sind vier Dinge, zum einen eine Wäscheleine. Ok, das hört sich jetzt echt dumm an aber ich war schon paar Mal froh das ich meine Wäsche aufhängen konnte, da es nicht immer Waschmöglichkeiten gibt.
Das Zweite, auf das ich niemals verzichten würde, ist mein Reisebuch, das ist eine Art Buch wo ich immer wieder reinschreibe. Es ist kein Tagebuch, sondern ein Buch indem ich meine wichtigsten Momente festhalte. Ich klebe Karten von den Parks, Flyers oder auch Bierdeckel von den Bars rein und schreibe meine Gedanken und das Erlebte dort auf. Wenn ich Bekanntschaften mache, die ich auf der Reise kennenlerne, frage ich sie, ob sie nicht ein oder zwei Sätze in mein Buch schreiben würden. So habe ich eine schöne Erinnerung, wenn ich wieder zu Hause bin und kann mich wieder in das Erlebte hineinversetzen.
Was, wie ich finde, auch nicht fehlen darf ist Sekundenkleber, denn man weiss nie, wenn man mal seine Schuhe oder sonst was reparieren muss. Ich habe sicherlich schon 5 kleine Tuben verbraucht =)
Und was jeder Schweizer dabei haben muss ist nicht die Schokolade, sondern Aromat. Aromat ist ein Gewürz das JEDES Essen verfeinert. Wenn man in den Hostels wieder mal Spagetti mit langweiliger Tomatensauce kocht kann man das Allzweck-Gewürz drüberstreuen und es schmeckt einfach viel besser. Ich denke das kann mir Nele bestätigen.
Das sind für mich die wichtigsten Dinge die ich immer dabei habe und ich jedem Reisenden empfehlen würde.

Nächste Frage, was war bis jetzt mein schönstes Erlebnis?

Wenn ich mich jetzt an meine Reise zurückerinnere, kommen mir ganz viele Momente in den Kopf geschossen. Es ist nicht einfach nach so langer Zeit ein Erlebnis als mein Bestes zu bezeichnen, denn das gibt es für mich nicht. Ich hatte sehr viele WOOW Erlebnisse, wenn ich denke ich bin in Vancouver gestartet danach war ich in den Vereinigten Staaten, von dort aus nach Cuba, weiter in New York und jetzt schliesse ich das Kapitel Australien ab. Ich habe so viel gesehen und erlebt.
Die schönsten Momente die ich erlebt habe sind einfache Dinge, das war zum Beispiel als ich auf der Route 66 gefahren bin, geile Musik laufen ließ und das Gefühl der Freiheit durch jede Ader meines Körpers zog. Oder als ich mit Freunden ein einfaches BBQ zubereitet habe, mit einer Flasche Wein dazu und wir bis in die Nacht gute Gespräche hatten. Was ich auch niemals vergessen werde war, ein wunderschöner Sonnenuntergang mit einem Glas Cuba Libre in der Hand, am Strand zu liegen und den Wellen zuzuhören. Es sind die einfachen Dinge die zählen, klar ist es auch ein Erlebnis durch die Landschaften zu fahren, neue Leute kennenzulernen und in den jeweiligen Ländern die schönsten Spots zu sehen.

Da Nele ja noch nicht so lange unterwegs ist, wollte sie natürlich auch wissen, was ich so auf meine Reisen gelernt habe…?

Ich habe sehr viel über mich gelernt, zum Beispiel es geht immer irgendwie. Wenn mal der Punkt erreicht ist, wo man nicht mehr weiter weiss und man alleine ist, muss man sich zusammenreisen und einen Weg finden. Meistens ist es nicht der direkteste oder einfachste aber mit Umwegen kommt man immer ans Ziel. Dazu ein kleines Beispiel, als ich von Vancouver nach Boston flog hatte ich einen Zwischenstopp in Montreal. Als ich in Montreal landete hatte ich genau eine Stunde und zehn Minuten Zeit durch den Amerikanischen Zoll zu gehen und das Gate zu finden, klar habe ich das nicht geschafft. Ich stand am Gate und sah gerade noch wie die Türen vom Flugzeug sich schliessen. Ich dachte nur scheisse, was soll ich jetzt machen? Ich habe ein Auto in Boston gebucht, ich wusste nicht mehr weiter. Ich sagte zu mir Ok, jetzt ganz ruhig bleiben, ich bin nicht der erste der seinen Flug verpasst hat. Da ging ich zu einer Frau, die dort am Flughafen arbeitete und habe sie gefragt was ich jetzt machen solle, sie hat mir ein neues Ticket ausgestellt und 3 Stunden später war ich in der Luft. Zum Glück ging das alles gut aus. Seitdem habe ich für mich so einen kleinen Leitsatz: ‘’ Es ist auch schon anderen Menschen das selbe wiederfahren, daher beruhige ich mich jetzt, und suche nach einer Lösung’’.

Wenn man alleine reist, dann lernt man sich selbst richtig gut kennen, mal lernt wie man mit den unterschiedlichsten Situationen des Lebens umgeht und wie man eine Lösung für das Problem findet.

Heimweh wie gehe ich damit um?

Wer alleine reist kennt das sicher, Heimweh. Ich kenne es nur zu gut auch ich vermisse meine Familie und meine Freunde. Heimweh ist nicht ein alltäglicher Begleiter aber ab und zu vermisst man seine Liebsten zu Hause. Leider gibt es kein Heilmittel gegen das Heimweh aber ein zwei Tipps hätte ich da schon.
Wenn ich Heimweh habe, dann läuft es gerade nicht so gut beim Reisen, entweder man hat einen schlechten Tag oder es gelingt gar nichts. Was ich dagegen mache? Ich schaue, dass es mir wieder besser geht, indem ich mir was gönne, sei es nur eine Kleinigkeit, die ich mir kaufe oder ich lenke mich ab. Ablenkung war bis jetzt das beste Heilmittel, einfach nach draussen gehen sich unter die Leute tummeln und eine Cola im nächsten Kaffee trinken.
Wenn das Heimweh gar nicht mehr geht, dann macht einen Break vom Reisen. Ich habe auch schon eine kleine Pause eingelegt als die Festtage vor der Tür standen. Ich hatte keine Lust mehr auf nichts und niemanden und dass über längere Zeit. Somit habe ich für mich beschlossen, dass ich nach Hause fliege für 10 Tage. Ok das hört sich echt bescheuert an, für 10 Tage nach Hause fliegen aber für mich war es die richtige Entscheidung. Denn was ich mir geschworen habe, bevor ich die Reise startete ich möchte jede Sekunde geniessen. Leider konnte ich das nicht mehr, somit musste ich etwas ändern. Schlussendlich geht es darum, dass es mir gut geht und das ich im Einklang mit mir selbst bin. Nach meiner kleinen Reiseauszeit konnte ich wieder mit vollem Elan zurück und seitdem kann ich wieder jede Sekunde geniessen.

Alleine oder zu zweit reisen?

Alleine Reisen braucht viel Mut, nicht jeder ist der Typ dazu, aber wenn man es nicht ausprobiert dann findet man es nie raus. Wie ich dazu gekommen bin alleine um die Welt zu reisen? Eigentlich wollte ich das nicht aber man kennt das ja, viele sagen das sie mitkommen aber dann, bekommen viele kalte Füsse, haben kein Geld (da sie sich keine Prioritäten setzten) oder das Leben macht einem einen Strich durch die Rechnung.
Ich muss sagen ich habe jetzt beide Seiten kennengelernt. Ich war zum Beispiel mit meiner Patentante und mit Leuten die ich übers Internet kennengelernt habe unterwegs. Aber natürlich war ich auch eine ganz schön lange Zeit alleine am Reisen. Für mich hat beides einen Reiz, als ich alleine am Reisen war konnte ich machen was ich wollte, ich hatte die Freiheiten die ich brauchte.

Was auch ein riesiger Vorteil ist für Leute, wie mich die am Anfang noch ein bisschen schüchtern sind, man muss aus sich rauskommen um mit anderen Leuten zu sprechen. Ich meine wenn man das nicht macht, dann wird man mit der Zeit einsam und frustriert. Man sollte jede Gelegenheit nutzten um mit anderen Menschen zu sprechen. Wenn man Glück hat kann sich sogar eine richtig gute Freundschaft daraus entwickeln.
Ich habe natürlich auch ganz schöne Erfahrungen gemacht als ich nicht alleine war. Der Vorteil, wenn man zu zweit oder zu dritt reist, ist man kann das erlebte mit jemandem teilen. Am schönsten ist es natürlich, wenn man das erlebte in der Muttersprache mit einem Freund oder Familienmitglied teilen kann, denn man kann sich nicht immer auf Englisch so ausdrücken wie man das gerne möchte (also so geht es mir).

Fazit

Ich bin seit knapp sieben Monaten unterwegs, ich durfte Länder bereisen von denen andere Menschen nur träumen. Ich war allein, ich war zu zweit und ich war zu dritt am Reisen. Ich durfte Menschen kennenlernen, die ich heute als Freunde bezeichnen darf. Ich habe Landschaften gesehen von denen ich noch heute Gänsehaut bekomme. Ich bin jetzt noch drei Monate am Reisen bevor es wieder in meine Wahlheimat der Schweiz zurückgeht, ich bin überzeugt das der letzte Abschnitt meiner Reise auch ein Erfolgserlebnis wird.
Ich kann nur jedem raten so eine Reise zu machen. Plant sie, geniesst sie und das nicht morgen, auch nicht übermorgen, sondern genau Jetzt!!!!

Liebe Grüsse Christian

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Nele
Mein Name ist Daniela Seiberle (Nele) und ich führe seit Ende 2016 diesen Reiseblog. Damals habe ich mein komplettes altes Leben hinter mir gelassen, meinen Job und die Wohnung gekündigt und bin 13 Monate allein auf Weltreise. Seit Anfang 2018 bin ich zurück, aber das Reisen gehört seither zu meinem Leben. Seit Mitte 2019 bin ich selbständig als virtueller Social Media Manager und Content Creator und lebe den Traum des ortsunabhängigen Arbeitens.

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