Nach langer Planung stand nun endlich der Flug nach Nicaragua an. Irgendwie total unrealistisch. Das erste mal flog ich in ein Land, von dem ich irgendwie so gar keine Vorstellungen hatte, weil Nicaragua bis vor einem halben Jahr überhaupt nicht in meinen Überlegungen stattfand. Grananda, Leon, Ometepe, Orte in Nicaragua, die mir vorher nichts sagten. Als erste Stadt stand Granada in Nicaragua auf unserer Reiseliste und auch hier kannte ich mich kaum mit den Sehenswürdigkeiten und der Stadt aus.Meine komplette Reiseroute und Tipps für eine Backpacking Reise in Nicaragua findest du hier: Meine Reiseroute und Tipps für 2 Wochen Nicaragua
Inhaltsverzeichnis
Der Flug nach Nicaragua
Wir flogen von Bogota in Kolumbien nach San Salvador. Dort hatten wir nur 37 Minuten Umsteigezeit am Flughafen, eigentlich kaum zu schaffen. Wir waren aber hochmotiviert das Unmögliche möglich zu machen. Wir rannten durch den Flughafen zu unserem Gate und siehe da: Wir schafften es dort rechtzeitig anzukommen. Da der Flug sogar Verspätung hatte, hatten wir eigentlich genügend Zeit einchecken. Eigentlich, denn die Fluggesellschaft rechnete wahrscheinlich nicht damit, dass wir den Anschluss schaffen würden und überbuchte unseren Flug. Wir mussten 6 Stunden am Flughafen warten. Na toll! Die Zeit nutzten wir um etwas über El Salvador zu recherchieren. Momentan gilt dieses Land als eines der gefährlichsten Länder der Welt, da hier aggressive Jugendbanden ihr Unwesen treiben. Also klingt nicht gerade verlockend hier länger zu bleiben. Deshalb war ich sehr froh, als die Reise abends endlich weiterging.
Am Flughafen in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua angekommen, rissen sich die Taxifahrer förmlich um uns. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts hatte ich gelesen, dass man nur in ein Taxi einsteigen solle, dessen Fahrer rote Hemden tragen. Blöd nur, dass das irgendwie keiner tat. Wir waren aber einfach zu kaputt, um uns lange Gedanken darüber zu machen und stiegen in ein Taxi ein, dass uns relativ sicher erschien. Es ging dann glücklicherweise auch alles gut. Eine Nacht wollten wir hier verbringen und dann so schnell wie möglich aus der lauten Großstadt weg. So viel dazu: Managua kann man sich sparen.
Granada/Nicaragua und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Am nächsten Tag ging es dann nach Granada, eine Kolonialstadt am Nicaraguasee. Wer meinen Blog schon länger verfolgt der weiß, dass ich Kolonialstädte liebe und Granada hat mich nicht enttäuscht. Die bunten Häuser und süßen, kleinen Cafes, Pferde, die einfach mal so auf der Straße deinen Weg kreuzen, machen den Charme der Stadt aus. Eigentlich ist die nicaraguanische Stadt Granada schon eine Sehenswürdigkeit an sich. Aber ich muss sagen, dass Granada abends seinen Charme etwas verloren hat . Dort, wo die Stadt tagsüber ruhig und friedlich, fast schon etwas langweilig und untouristisch erscheint, steppt abends der Bär. Das ist an sich ja nicht schlimm, aber irgendwie wirkt dieses Gesicht auf uns unauthentisch und die Stimmung erreicht uns irgendwie nicht.
Granada liegt am Nicaraguasee. Unten am Seeufer gibt es einen kleinen, schön angelegten Park. Der See an sich ist jetzt aber nicht so sehenswert und wirkt ziemlich schmutzig. Wer es bevorzugt am Wasser zu sein, sollte am dem Laguna de Apoyo ausweichen. Ich war allerdings selbst aus Zeitgründen nicht dort, habe aber nur gutes gehört.
Lava-Tour in Granada/Nicaragua: Der Vulkan Masaya
Der Vulkan Masaya ist ebenfalls eines bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Nicaragua und liegt in der Nähe von Granada. Der Vulkan ist der aktivste Vulkan Nicaraguas, aus diesem Grund darf man nicht auf den Vulkan wandern, sondern nur mit dem Auto zu dem Krater fahren, damit im Fall der Fälle schnellstens evakuiert werden kann. Die Zeit wird genau getaktet und kontrolliert. Es dürfen nicht zu viele Autos zur selben Zeit dort sein, falls evakuiert werden muss.
Ich bin immer noch zwiegespalten, ob ich euch die Lavatour empfehlen soll oder nicht. Man zahlt von Granada aus insgesamt 20 US Dollar pro Person für diese Sehenswürdigkeit. Touranbieter findet man in der Stadt an jeder Ecke. Während der Tour schaut man sich kurz ein Vulkanmuseum an und darf dann 15-20 min im Dunkeln am Krater stehen und sieht in der Ferne die Lava brodeln. Sehr teuer. Anderseits habe ich so etwas noch nie gesehen und werde es vielleicht auch nie wieder sehen. Es ist schon beeindruckend, was die Natur alles zu bieten hat. Ich stand da am Krater und war sehr ehrfürchtig. Aufgrund der Dunkelheit war es schwer ein gute Foto hinzubekommen. Ich hoffe trotzdem, dass ihr dadurch eine kleine Idee bekommt, wie es dort war.
Hosteltipp und “ Best View “ in Granada
Unser Hostel, das De Boca en Boca* war echt super, in einer etwas ruhigeren Gegend gelegen. In fünf Minuten Laufweg war man aber im Stadtzentrum. Ich kann dieses Hostel nur weiterempfehlen, super Atmosphäre und nette Menschen.
Das Hostel befindet sich direkt neben der „Iglesia de Merced“. Dort solltet ihr unbedingt auf den Kirchturm gehen (Kosten 1 US Dollar pro Person). Speziell zum Sonnenuntergang hat man hier eine fantastische Sicht auf die Stadt .
Wie sicher ist Granada in Nicaragua?
Insgesamt habe ich mich in Granada sicher gefühlt. Auf dem Kirchplatz sind schon das ein oder andere mal komische Menschen herum gelungert, haben uns aber in Ruhe gelassen. Allerdings wird man auf der Straße als Frau schon oft angesprochen oder dir wird hinterher gepfiffen. Aber das ist ja nicht weiter tragisch. Zweimal sind mir allerdings zwei gerade einmal 8-10 jährige Jungs begegnet, die mich lüstern von oben bis unten angeschaut haben und mir einen provozierenden Kuss zugeworfen haben. Das war sehr unangenehm.
Update: Seit März 2018 gibt es verstärkt Unruhen in Nicaragua. Viele Hostels und Hotels hatten daher zwischenzeitlich geschlossen. Inzwischen soll sich die Lage wieder beruhigt haben. Vor einer Reise sollte man sich aber über die aktuelle Lage beim Auswärtigen Amt informieren.
Ein Bericht dazu findest du hier: Nicaragua im Ausnahmezustand
Lohnt sich eine Reise nach Granada?
Mein erste Eindruck war, dass die Menschen in Nicaragua nicht so freundlich und offen sind, wie in manchen südamerikanischen Ländern, in denen ich schon war. Die Herzlichkeit, die ich sonst bisher erfahren durfte, habe ich dort vermisst. Granada selbst ist aber eine wundervolle, bunte Kolonialstadt mit einigen Sehenswürdigkeiten und einem interessanten Nachtleben.
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich die Preise hier die ganze Zeit in US Dollar und nicht in der Landeswährung Cordoba angegeben habe. Grund dafür ist, dass hier in Nicaragua vieles wirklich in Dollar angegeben wird. Nicaragua soll preisgünstig sein für Backpacker? Danach habe ich vergeblich gesucht!
Eure Nele
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